Ihr Bürgerbote
kleine Geschichten von der Ostsee.
von Siegfried Kümmel
Einige Zeit war vergangen und die Vögel zogen aus dem warmen Süden kommend schon wieder einmal über das Land, als eines Tages eine Ostseewelle das in ihr schlummernde Wissen neuer Geschichten an den herrlichen Strand eines edlen Ostseebades spülte und in den Ort des eigentlichen Geschehens trug.
Da soll doch damals ein großer Meister seiner Zeiten sich etwas neues ausgedacht haben, um so eine kleine Anzahl der bereits gemachten Fehler zu vertuschen und seine „Mitarbeiter“ in dem Rat der durch ihn geführten Gemeinde geistig zu vernebeln.
Hatte er etwa dazu gelernt? Hatte er sich vielleicht verändert? Nein, im Gegenteil!
So dumm wie ein Konsumbrot soll er doch einige Versuche gestartet haben, die dazu geführt haben sollen, das er in dubiosen Sitzungen und einer nicht Durchsetzung seiner nun mal verbogenen Geradlinigkeit sogar Bezeichnungen aus seinem Sprachschatz des Lebens, nur sich bezeichnend und persönlich vergessend, bis hin zu Arschlöchern verwendet haben soll.
Da er selbst der Meinung war, im Glanze der Öffentlichkeit zu stehen und sein Verhalten auf die von ihm selbst aufgestellte Meinung abstellt war, so soll es doch für viele auf der Hand gelegen haben, dass sich nicht alle Bürger der Gemeinde, also seine Untertanen, sich mal so einfach von ihm in eine Tonne hauen ließen.
Da soll die damalig schon vorhandene Regionalpresse einen Artikel verfasst haben, der an sich die zukünftige Entwicklung dieser Gemeinde vernünftig, ziel- und zukunftsorientiert den Bürgern übermittelte. Doch nach der persönlich geprägten Meinungsbildung des hohen Gemeindevorstehers muss doch irgendetwas falsch und gegen eine Wand gelaufen sein.
So soll nach seinen eigenen Äußerungen in der Öffentlichkeit ein Reporter, also der Schreiber eines Artikels, namens eines Betrachters heller Leuchtpunkte am schwarzen Nachthimmel, persönliche Randbemerkungen in seinen veröffentlichten Artikel geschrieben haben, die an sich nicht unrichtig, doch in Ergänzung zum Inhalt des Artikels contrahehr zum eigentlichen Sachverhalt standen.
Handgeschriebene Zweifel an die Intelligenz und an die Vernunft standen schwarz auf weis auf einem angeblich schon im Orte verbreiteten Papier, das den sich selbst ernannten und sich betroffen fühlenden Empfänger einer schon damals in Funktion stehend elektronischen Datenübertragung schon sehr heftig getroffen haben muss.
Die aus dem Munde des Allwissenden kommende Bekundung und Zuweisung, nur der und nur er kann das gewesen sein, sollte nicht zu einem listig ausgedachten und zu einem offensichtlich herbei gewünschten Ergebnis führen.
Ein Jeder hätte es sein können, ein Jeder hätte, so wie es dort stand, mit einem Stift die beanstandeten Randnoten schreiben und verbreitet können.
Doch für ihn, den für andere denkend und handelnden, war ein Täter gefunden und benannt und nur das zählte.
Wieder einmal und nicht ganz zufrieden soll er eine Sitzung unter dem Himmel einer schon längst untergegangenen Sonne beendet haben.
Ihr Bürgerbote – 21. Ausgabe - Entwurf -- C2010 Siegfried Kümmels kleine Geschichten
Die Orte der Handlung und alle handelnden Personen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit mit lebenden oder realen Personen und Ähnlichkeiten mit real existierenden Orten sind rein zufällig.